Sündenbocktheorie

Sündenbocktheorie,

 

Sozialpsychologie: im Rahmen der Frustrations-Aggressions-Hypothese (Aggressivität) entwickeltes Modell für die Erklärung eines bestimmten Sozialverhaltens: Die innerhalb der eigenen Gruppe erlebten Ursachen für Aggressionen werden zugunsten des Gruppenzusammenhalts einzelnen Gruppenmitgliedern oder Personen außerhalb der Gruppe zugeschoben. Als »Sündenböcke« in diesem Sinn fungieren häufig die ohnehin in einer bestimmten Gesellschaft Diskriminierten, oder es werden hierfür latent in der Kultur vorhandene Feindbilder (Antisemitismus, Rassismus, Fremdenhass, Verschwörertheorien) aktualisiert.

 

Literatur:

 

M. Eliade in: M. Eliade: Mythen, Träume u. Mysterien (a. d. Frz., Salzburg 1961);

 G. W. Allport: Treibjagd auf Sündenböcke (a. d. Amerikan., ⁴1968).